Die Zeichen an der Wand sind eindeutig. Man findet sie in Polizeimeldungen, Kriminalstatistiken, den Brandbriefen von Bürgermeistern und Schulleitern und den Analysen unabhängiger Experten. Doch niemand will sie erkennen, zumindest niemand aus dem politisch-medialen Establishment. Wir schaffen das!, lautet stattdessen die Devise, die sich inzwischen anhört wie die Durchhalteparolen der SED-Führung im letzten Jahr der DDR. Und wie damals sind Realitätsverlust, Größenwahn und ideologische Borniertheit die Triebkräfte einer Entwicklung, die längst den Bestand des Gemeinwesens gefährdet. Nach den Vorgängerbänden Niedergang und Abgesang präsentiert Haubold erneut eine Sammlung von Beobachtungen und Kommentaren zum Zeitgeschehen und zeichnet dabei das bedrückende Bild eines Landes ohne Zukunft.
138 S., Pb.