Erich Lamp

Die Macht öffentlicher Meinung

Über die Schattenseite der menschlichen Natur

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ISBN / EAN: 9783789283215
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Über die Schattenseite der menschlichen Natur

Mit den Wölfen zu heulen ist verpönt, als Charakterstärke gilt, ihnen selbstbewusst entgegenzutreten und mutig Stellung zu beziehen. Dieses Idealbild vom Individuum deckt sich indes nicht mit der gesellschaftlichen Realität, denn niemand bleibt davon unberührt, wenn er – und sei es nur in Gedanken – ausgelacht, verspottet oder geschnitten wird. Vor die Wahl gestellt, wird er nicht selten der gerade herrschenden öffentlichen Meinung folgen und sich ihr beugen, um nicht im Abseits zu stehen.
Doch welches Phänomen verbirgt sich hinter dem Begriff »öffentliche Meinung«? Wie beeinflusst sie die Herausbildung von Mehrheits- und Minderheitspositionen? Welche gesellschaftliche Macht hat öffentliche Meinung und worin liegt sie begründet?
Zur Beantwortung dieser Fragen richtet der Verfasser den Blick zunächst auf das Individuum mit seinem anthropologisch verwurzelten Bedürfnis nach Mit-Sein, das in unserer Gesellschaft lieber verleugnet wird, da es in einem der Rationalität verpflichteten Menschenbild keinen Platz hat und als Schwäche gilt. Auf der Basis zahlreicher empirischer Beobachtungen und Befunde zur menschlichen Sozialnatur und im Rückgriff auf historische Quellen legt er dar, wie die in der alltäglichen Interaktion von Individuen an den Tag gelegte Billigung und Missbilligung von Meinungen und Verhaltensweisen in die gesellschaftliche Kraft öffentlicher Meinung mündet. Diese besitzt als soziale Kontrolle immer und überall Geltung. Dabei wird deutlich, wie in modernen Gesellschaften vor allem den Massenmedien ein maßgeblicher Anteil an der Bildung öffentlicher Meinung zukommt. Aufgrund der durch die Medien hergestellten größtmöglichen Öffentlichkeit dominieren die hier vertretenen Anschauungen das Meinungsklima und bestimmen zum Beispiel, welche Ansichten als politisch korrekt zu bewerten sind und welche nicht. Selbst geringfügige Verstöße dagegen führen dann häufig zu massiven sozialen Sanktionen, denen sich kaum jemand freiwillig aussetzen mag.

176 S., Pb.
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