Ernst Jünger, Friedrich Hielscher

Briefwechsel (Jünger/Hielscher)

Hrsg. v. Ina Schmid u. Stefan Breuer

Titel kurzfristig lieferbar Artikelnummer: 88819
ISBN / EAN: 9783608936179
Hrsg. v. Ina Schmid u. Stefan Breuer

Die über Jahrzehnte geführte, zum ersten Mal veröffentlichte Korrespondenz Jüngers mit Friedrich Hielscher, der in den 20er Jahren einer seiner engsten politischen Weggefährten war.

400 S., geb.

Die über Jahrzehnte geführte, zum ersten Mal veröffentlichte Korrespondenz Jüngers mit einem seiner interessantesten publizistischen Weggefährten. Der ausführlich und kompetent herausgegebene Briefwechsel ist ein hochinteressantes Dokument zur Ideengeschichte in Deutschland, zur Geschichte der Weimarer Republik und - nicht zuletzt - ein ergänzender Kommentar zur politischen Publizistik Ernst Jüngers.


Friedrich Hielscher, Publizist und Privatgelehrter, trat schon in seiner Schulzeit einem Freicorps bei, verweigerte sich aber der Teilnahme am Kapp-Putsch. Er studierte Jura in Berlin und Jena, gab seine Tätigkeit am Berliner Kammergericht aber nach kurzem wieder auf. Hielscher, der zu seinen Bekannten Elisabeth Förster-Nietzsche, Oswald Spengler und Theodor Heuss zählte, war einer der ersten Autoren der von Jünger mitherausgegebenen Zeitschrift »Arminius«. Von da an arbeiteten beide, wenn auch nur temporär, im Rahmen der nationalrevolutionären Publizistik zusammen. Hielschers Philosophie, die sich an der Formulierung einer »heidnischen« Theologie versuchte, mündete schon früh in die Gründung einer politisch-religiösen Sekte - der »Unabhängigen Freikirche UFK«.
Aus dem epochalen Nachlass Ernst Jüngers liegt nun die Korrespondenz mit Friedrich Hielscher vor. Obwohl die intellektuelle Beziehung der beiden Männer spannungsreich war und durch »Wohlgefallen und Mißbehagen« zugleich geprägt war, setzte sich der in den Zwanziger Jahren begonnene Briefwechsel fort bis zu Hielschers Tod 1990.
Dem Umfang nach nimmt die Korrespondenz einen mittleren Rang ein. Ihre Bedeutung gewinnt sie indes aus dem Umstand, dass sie zu mehr als einem Drittel aus Briefen besteht, die zwischen 1927 und 1933 gewechselt wurden, also aus jenen Jahren stammen, in denen die politische Publizistik Ernst Jüngers ihren Höhepunkt erreichte. Da andere Korrespondenzen aus der Zeit entweder als vernichtet gelten müssen oder nur mehr in Abschriften vorliegen, stellen die mit Hielscher gewechselten Briefe ein einzigartiges Dokument dar, das tiefe Einblicke in die Ideenwelt und das Beziehungsnetz ermöglicht, in denen sich Jünger zur Zeit seines intensivsten politischen Engagements bewegte.
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