Helmut Böttiger

Die Gruppe 47

Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb

Titel kurzfristig lieferbar Artikelnummer: 91871
ISBN / EAN: 9783421043153
Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb

Die Gruppe 47 war selber ein Opfer jener Deformationen, die sie durch die gnadenlose Moralisierung und Politisierung des Literaturbetriebs provozierte.
Ob sie darüber hinaus das unwissentliche Instrument einer in Übersee ersonnenen kulturpolitischen und massenpsychologischen Strategie war, ist ein Thema für künftige Forschungen.
Böttiger hat ein faktenreiches, gut zu lesendes und auf der anekdotischen Ebene interessantes Buch verfaßt. Doch überschätzt er die literarische Bedeutung der Gruppe 47 und verfehlt ihren politischen und zeitgeschichtlichen Hintersinn.

480 S., Abb., geb.
Die Gruppe 47 ist zu einem Markenzeichen geworden. Jeder nimmt Bezug auf diese von Hans Werner Richter 1947 ins Leben gerufene lose Schriftstellervereinigung. Jeder hat eine Vorstellung von ihrer Wirkung. Helmut Böttiger legt nun den ersten umfassenden Überblick über die Geschichte dieser Institution vor, die unseren Literaturbetrieb erfunden und die politische Öffentlichkeit Nachkriegsdeutschlands mitgeprägt hat. Bei näherer Betrachtung wird aber klar: Vieles von dem, was man zu wissen glaubt, verkehrt sich ins Gegenteil. Die Gruppe 47 war erstaunlich pluralistisch; Paul Celan hatte ihr seinen Erfolg zu verdanken; und wenn es eine Symbolfigur für die Mechanismen der Gruppe 47 gibt, heißt sie viel eher Hans Magnus Enzensberger als Günter Grass. Durch die Auswertung vieler bisher unbekannter Dokumente und Gespräche mit Zeitzeugen entsteht ein lebendiges Bild der Frühgeschichte der BRD: von den Schwierigkeiten, die Prägungen durch den Nationalsozialismus abzustreifen, bis zu einem neuen, prekären Wechselspiel zwischen Literatur, Markt und Mediengesellschaft, das bis heute anhält. Es ist an der Zeit, die Ursprünge kennenzulernen!


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