Was geht eigentlich vor, und wozu führt es, wenn die Erklärung grundlegender menschlicher Beziehungen, ja, ihres Kernes der zwischen den Geschlechtern und komplexer Verhaltensweisen der zwischen Tätern und Opfern mit grobem ideologischem Beil zurechtgehauen und politisch mißbraucht wird oder, aus anderer Perspektive, wenn solcherart ideologische Konstrukte zu ihrer Selbsterhaltung Politik mißbrauchen? Was ist das Wesen eines komplexen Syndroms, das der Autor unverblümt Bescheuertheit nennt, und was kann es im Machtgefüge und im gesellschaftlichen Alltag anrichten? Zu all diesen Fragen nimmt der Autor, Soziologe an der FH Magdeburg/Stendal, mit Mut und Entschiedenheit Stellung. Einen wunderschönen Kontrast zu diesen harten Problemkreisen bildet eine Skizze über Liebe und Verliebtheit, die fern jedes sentimentalen Anflugs die tiefsten aller Emotionen auf ihren Kern zu bringen sucht und gleichsam nebenbei zeigt, daß die Theoretiker des Gender-Konzepts beklagenswerterweise auch den schönsten Teil der Praxis verfehlen. Daß drei der Studien in den letzten Jahren in der renommierten geisteswissenschaftlichen Zeitschrift Merkur erschienen sind, zeigt, daß hier ein Autor spricht, der zu grundlegenden Fragen auch Grundlegendes zu sagen hat.
95 S., geb.