"Die deutsche Angst vor dem Islam. Eine Streitschrift
In Deutschland geht die Panik um: Menschen mit islamischer Glaubenszugehörigkeit und Migrationshintergrund bringen das Land in Gefahr! Aber geben wirklich sie berechtigten Grund für diese Panik, oder ist nicht vor allem eine populistische Islamkritik dafür verantwortlich, daß sich die Stimmung im Land verändert?
Ein großer Teil des Buches betrifft die Neutralität des Staates sowie die Legitimierung von Rechtsnormen. So kritisiert Bahners das mit der Neutralität des Staates begründete Kopftuchverbot für Lehrerinnen in diversen Landesgesetzen. „Es geht aus dem Grundgesetz nicht hervor, ob eine Frau sich in der Öffentlichkeit verschleiern soll oder nicht. Der neutrale Staat, ..., ist gerade in solchen Fragen neutral.“ Die Neutralität eines gläubigen Lehrers ist laut Bahners gegeben, wenn er „seine Frömmigkeit nicht ungefragt Thema werden lässt“. Darüber hinaus lässt Bahners auch seine persönliche Wertschätzung einer Verschleierung erkennen: „Sie [die verschleierte Frau] schützt sich vor zudringlichen Augen und will ihrerseits nicht aufdringlich sein. Mit einem Blick ordnen wir ihre Erscheinung einem elementaren moralischen Gefühl zu, für das der Begriff der Scham steht. ... Dazu gehört auch das Wissen um den Sinn des Verhüllens. In Tücher eingehüllt wird normalerweise das Kostbare. Die Verschleierung ist ein Indiz der Vornehmheit.“
Die Neutralität des Staates endet für Bahners aber nicht mit der Ermöglichung individueller Religionsfreiheit „Wenn der Rechtsstaat die Scharia als Prinzip religiöser Legitimierung von Rechtsnormen nicht wohlwollend betrachten oder auch nur neutral beobachten kann, dann darf dieser Staat auch kein Kirchenrecht gelten lassen, ...“
Der "Anti-Sarrazin".
"Indem Patrick Bahners mit seiner undifferenzierten und individualistischen Auffassung von Religionsfreiheit alle Assimilationsforderungen an die muslimischen Einwohner Deutschlands verurteilt, macht er sich in der Tat, wie Thilo Sarrazin pointiert formulierte, zu „Erdogans Ghostwriter“. " ( Kurt Zach in JF 9/11 vom 25.02.2011)
320 S., geb."
In Deutschland geht eine Panik um: Menschen mit islamischer Glaubenszugehörigkeit und Migrationshintergrund bringen das Land in Gefahr! Aber geben wirklich sie berechtigten Grund für diese Panik, oder ist nicht vor allem eine populistische Islamkritik dafür verantwortlich, dass sich die Stimmung im Land verändert? Sie argumentiert mit einem geschlossenen System von Vorurteilen, das die Verachtung ganzer gesellschaftlicher Gruppen salonfähig macht und Lösungen souffliert, die in Wahrheit praxisfern und menschenrechtswidrig sind. Diese Panikmache ist das Thema der brillanten Streitschrift von Patrick Bahners.
Ayaan Hirsi Ali, Necla Kelek, Alice Schwarzer, Henryk M. Broder, Thilo Sarrazin, Ralph Giordano gehören zu den lautesten Beschwörern einer angeblichen Bedrohung, die von den in Deutschland lebenden Muslimen ausgeht. Doch sind ihre Argumente überhaupt empirisch belegt und schlüssig? Stehen ihre pauschalisierenden Angriffe auf eine andere Religion im Einklang mit dem Ideal einer liberalen und toleranten Gesellschaft, auf deren Verteidigung sich die gleichen Kritiker berufen? Und worauf genau wollen sie eigentlich hinaus? Patrick Bahners, Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, verharmlost nicht die Herausforderungen der Integration, aber er korrigiert die falschen Behauptungen der Islamkritik und zeigt, wie sich unter dem Deckmantel der Geistesfreiheit in Wahrheit zunehmend eine Kultur der Intoleranz ausbreitet. Sein Buch ist der dringend fällige Einspruch dagegen, dass in Deutschland fremdenfeindliche Stimmungsmache beim Thema Islam die Oberhand gewinnt.