"vom Reichsende bis zur Reichsgründung (1806 - 1871)
Das vorliegende Buch analysiert, warum zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein politisches Nationalbewußtsein der Deutschen entstand, dessen Ziel ein sie möglichst alle umschließendes, auf der Grundlage der Menschenrechte, der Volkssouveränität und der Demokratie stehendes neues Reich war. Es stellt gründlich dar, warum die Geschichte den Deutschen die Erfüllung dieses Wunsches aufgrund eingener Unfähigkeit, innerer machtpolitischer und ideologischer Gegensätze, aber auch durch die maßgebliche Einwirkung ausländischer Mächte versagt hat. Das alte Reich war wegen seiner traditionell übernationalen Bindungen, seiner komplizierten Verfassungsstruktur und seiner kaum noch zu zählenden Territorien schon ein fast handlungsunfähiges politisches Gebilde gewesen und hatte sicfh selbst zu wirksamer Selbstverteidigung kaum noch zu aufraffen zu können. Aber auch der seit 1815 bestehende Deutsche Bund war in seiner Aktionsfähigkeit zur Wahrung gesamtdeutscher Interessen gegenüber dem Ausland wegen der bestehenden innerdeutschen machtpolitischen und ideologischen Konkurrenzsituation kaum fähig, obwohl die Zahl seiner jetzt allerdings souverän gewordenen Mitgliedsstaaten wesentlich kleiner geworden war.
446 S., Abb., geb."