Jörg Schönbohm, früherer Vorsitzender der brandenburgischen CDU und lange Zeit ein Hoffungsträger vieler Konservativer, verdeutlicht auf beklemmende Weise, daß Maßnahmen, die einst zur Vermeidung von Diskriminierung gedacht waren, heute zur Dämonisierung und Stigmatisierung von Andersdenkenden instrumentalisiert werden.
64 S., geb.
Politische Korrektheit: Denken in den streng vorgezeichneten Bahnen derer, die in einzelnen gesellschaftlichen Bereichen und zu mehr oder weniger grundlegenden Fragen die Deutungshoheit für sich beanspruchen - und jede Verlautbarung in eine oft abstruse, von schauderhaften Worthülsen strotzende Sprache gießen. Man könnte das mit Erheiterung registrieren, wenn sich dahinter nicht etwas sehr Ernstes verbergen würde.
Jörg Schönbohm, ein eigenwilliger und unbeugsamer Konservativer, zeigt in beklemmender Weise, daß das, was einst sinnvoll als Kampf gegen Minderheitendiskriminierung begonnen hatte, heute immer mehr in eine Dämonisierung und Stigmatisierung von Andersdenkenden mündet.
Was die Folgen angeht, die Gefahren für Demokratie und Meinungsfreiheit nämlich, kann er sich zu Recht auf Montesquieu berufen: "Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit."