Das tragische Schicksal deutscher Besatzungskinder in Frankreich
Erstmals haben Picaper und Norz dieSchicksale der 200.000 Kinder erforscht,die während der deutschen Besatzung inFrankreich geboren wurden und als"Kinder der Schande" aufwuchsen, oftmalsgedemütigt, ausgeschlossen undstigmatisiert. Später noch der dringendeWunsch, den Vater kennenzulernen- meist vergeblich.
462 S., Abb., geb.
Renée Lannegrand war 17 Jahre alt, als sie sich in den deutschen Soldaten Heinz Rosentretter verliebte. 1941 kam Tochter Mylène auf die Welt. Nach dem Ende der deutschen Besatzung wurde sie von ihren Nachbarn kahlgeschoren und als »Deutschen-Hure« durch den Ort getrieben. Ihre Tochter war fortan der »Deutschen-Bastard«. Erstmals haben Jean-Paul Picaper und Ludwig Norz die Schicksale der 200.000 Kinder erforscht, die während der deutschen Besatzung in Frankreich geboren wurden und als »Kinder der Schande« aufwuchsen, oftmals gedemütigt, ausgeschlossen und stigmatisiert. Viele von ihnen wollen bis heute unerkannt bleiben. Zur Demütigung kam mit dem Älterwerden noch der dringende Wunsch, den Vater kennenzulernen - meist vergeblich. Mylène Lannegrand allerdings hatte Glück: Sie fand zwar nicht mehr ihren Vater, aber ihre Halbgeschwister in Köln und damit eine neue Familie.