Das deutsche Kaiserreich gehörte zu den erfolgreichsten Volkswirtschaften und war auch in der Wissenschaft führend. Trotzdem wird ihm eine Obrigkeitsstaatlichkeit unterstellt, die wirtschaftlichem Erfolg entgegenstehen müßte. Bödecker nennt Daten, die nicht in Schulbüchern stehen.
376 S., geb.
Nach Adam Smith (1728-1790), dem weltbekannten englischen Nationalökonomen, spiegelt sich der Erfolg einer Wirtschaft im Freiraum des einzelnen wider. 100 Jahre später erklärte der englische Philosoph Herbert Spencer (1820-1903) wiederum, daß in einem obrigkeitlichen und militanten Staat keine leistungsfähige Wirtschaft entstehen könne. Während der Kaiserzeit gehörte Preußen-Deutschland weltweit zu den erfolgreichsten Volkswirtschaften. Ebenso war es in Bildung und Wissenschaft die führende Nation. Bödecker geht der Frage nach, warum dem Deutschen Kaiserreich trotzdem in der gegenwärtigen historischen Literatur Eigenschaften unterstellt werden, die seinem wirtschaftlichen Erfolg geradezu entgegenstehen: Militarismus, obrigkeitsstaatliche und autoritäre Verformung des Volkes. Seine Analysen reichen bis zu den Wurzeln: Adel, Pietismus und Aufklärung.
Der preußische Rechtsgelehrte Christian Thomasius (1655-1728) hielt in Halle seine berühmten Vorlesungen gegen die Vorurteile. Sie seien das Ergebnis ideologischer Mystik und blockierten die Urteilsfähigkeit. Mit seinen Texten kritisiert Bödecker die Vorurteile gegenüber der preußisch-deutschen Geschichte. Dazu nennt er Zahlen und Daten, die weder in Schulbüchern noch in den Medien oder historischen Büchern enthalten sind.