"Wie Stalin den Westen überrollen wollte
Als 1989, in den Nachwehen des „Historikerstreits“, Viktor Suworows „Der Eisbrecher: Hitler in Stalins Kalkül“ im renommierten Verlag Klett-Cotta erschien, war die Verlegenheit im zeithistorischen Establishment groß. Ein Werk, das behauptete, Stalins Rote Armee habe im Sommer 1941 zum Angriff auf das Deutsche Reich und Europa bereit gestanden, warf das politisch erwünschte Dogma vom deutschen „Überfall auf die friedliebende Sowjetunion“ über den Haufen, das sich als DDR-Exportartikel bei westdeutschen Historikern bis heute größter Beliebtheit erfreut. Suworow hingegen durfte seine weiteren Bücher zum Thema nicht mehr bei Klett-Cotta publizieren. Seine als „Märchen vom Präventivkrieg“ (B. Pietrow-Ennker) geächteten Arbeiten gelten unter den ihre primitiven Ideologeme pflegenden deutschen „Hofhistorikern“ (Chmelnizki) als nicht zitierfähig. Eine Diskussion darüber findet weitgehend nur im Ausland statt. Wie intensiv die aber geführt wird, ist dem von Dmitrij Chmelnizki edierten Sammelband „Die Rote Walze“ zu entnehmen. Darin setzen sich zehn russische, US-amerikanische und israelische Historiker sowie der Österreicher Heinz Magenheimer mit Suworows Thesen auseinander.
286 S., geb."