Die althergebrachte politische Klasse löst kaum mehr ein Problem und zeigt keinen Weg zur Überwindung der vielfältigen Krisen auf, sondern trägt offenbar vielmehr zu ihnen bei. Das Volk hat lange geglaubt, daß sich die Verhältnissse mit einem Regierungswechsel verbessern würden. Inzwischen glaubt es das nicht mehr, seitdem es festgestellt hat, daß die ehemaligen Großparteien, die noch gestern vorgaben, frontal gegeneinander zu opponieren, nichts mehr voneinander unterscheidet. Die Enttäuschung darüber begünstigte die Protestwahl und den Populismus. Die populistischen Parteien waren nämlich die ersten,
die eine Veränderung in den politischen und sozialen Forderungen wahrnahmen, die die traditionellen Parteien nicht begreifen, weil sie mental in Gewohnheiten und Denkmustern gefangen sind, die ihnen dies verbieten.
407 S., geb.