Stefan Winckler

Gerhard Löwenthal

Ein Beitrag zur politischen Publizistik der Bundesrepublik Deutschland

Titel kurzfristig lieferbar Artikelnummer: 91206
ISBN / EAN: 9783937233857
In der DDR galt er als „Staatsfeind Nr. 1“ - und im Westen wurde er als „kalter Krieger“ etikettiert. Dennoch prägte Gerhard Löwenthal als Moderator des „ZDF Magazins“ wie kaum ein anderer Journalist die publizistische Landschaft in der Bundesrepublik der 1970er und 1980er Jahre.406 S., Abb., geb.
Kaum ein Journalist prägte die publizistische Landschaft in der Bundesrepublik der 1970er und 1980er Jahre so stark wie Gerhard Löwenthal. Wurde er in der DDR teils als „Staatsfeind Nummer 1“ deklariert, so galt er vielen Kollegen im Westen als polemischer Aufpeitscher wider die Entspannungspolitik. Stefan Winckler beleuchtet zum ersten Mal Werdegang und politische Hintergründe des streitbaren Moderators des „ZDF Magazins“. Wie entfaltete sich die ungewöhnliche Karriere des Holocaustüberlebenden Löwenthal? Wie formten sich seine moralischen und politischen Standpunkte? Und wie wurde er zu dem konservativen Journalisten, als der er in der alten Bundesrepublik Mediengeschichte schrieb?

Ein Beitrag zur politischen Publizistik der Bundesrepublik Deutschland

Totales Unverständnis erntete Stefan Winckler, als er vor einigen Jahren seinem Publizistikprofessor an der Frankfurter Universität vorschlug, sein Magisterthema dem Journalisten Gerhard Löwenthal zu widmen. So galt der konservative Journalist, der 19 Jahre lang das 14tägig ausgestrahlte „ZDF-Magazin“ moderierte, nicht nur in der DDR als „Staatsfeind Nr. 1“, sondern figurierte auch bei vielen 68ern in der Bundesrepublik als leibhaftiges Feindbild des „Kalten Kriegers“. Da nützte es auch nichts, daß sich viele Berichte und Wertungen Löwenthals über das Pankower Unrechtsregime, die in den achtziger Jahren im Westen als nicht ernstzunehmende Gegenpropaganda zum „Schwarzem Kanal“ des DDR-Propagandisten Karl-Eduard von Schnitzler denunziert worden waren, nach 1990 vielfach noch als untertrieben darstellten. Die nun vorliegende Dissertation Wincklers füllt somit eine wissenschaftliche Leerstelle über eine Symbolfigur des Kampfes gegen den deutschen Totalitarismus im 20. Jahrhundert, dessen Kompromißlosigkeit sich bei dem 1922 in Berlin geborenen Bürgersohn nicht zuletzt aus seiner Erfahrung als rassisch Verfolgter während der NS-Diktatur speiste.

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