Iwan von Kologriwow

Von Hellas zum Mönchtum

Konstantin Leontjew. Leben und Denken

Titel kurzfristig lieferbar Artikelnummer: 94619
ISBN / EAN: 9783963210273
Der biographisch richtungsweisende Titel „Von Hellas zum Mönchtum“ beschreibt den Lebensweg von Konstantin Leontjew (1831-1891). Der russische Aristokrat, Schriftsteller, Arzt, Diplomat, Mönch und Philosoph, entzieht sich der Möglichkeit einer klaren Einordnung. Er war ein konservativer Orthodoxer und ein Kritiker der Slawophilen. Gelegentlich bezeichnete man ihn plakativ als den „russischen Nietzsche“ oder auch als den „russischen Oswald Spengler“. Parallelen finden sich zu beiden genannten Denkern jedoch nur oberflächlich, denn Konstantin Leontjew war vor allem Christ. Selbst seine größten Gegner, wie bspw. Berdjajew und Fodotow, bewunderten bei aller Abneigung seiner antiliberalen Ansichten, die Tiefe und Härte seines antiwestlichen Denkens. Die Versuchung der westlichen Moderne stellte sich Leontjew als eine Reduktion des Menschen auf einen kontrollierbaren und reproduzierbaren Mechanismus, als eine Vernichtung der kulturellen Vielfalt, einer Nivellierung von Individuum und Gesellschaft dar.

Prof. Iwan von Kologriwof gelang es Leontjews Weg, von Hellas, („Ästhetik ist die Grundlage der Geschichte und der höchste Sinn des Lebens“), von einem radikalen Ästheten und Pantheisten – zum Mönchtum, („Hier versöhnte ich mich mit allem, außer mit meinen Sünden und meiner leidenschaftlichen Vergangenheit“) zu Starez Amwrosij ins Optina Kloster führte, lebendig und spannend nachzuzeichnen.

Bereits zu Lebzeiten wurde Leontjew oftmals missverstanden, er selber war aufrichtig, wenn er meinte, „dass es sich oft als besseres Mittel gegen Beeinflussung erweist, wenn man von anderen nicht verstanden, als wenn man voll verstanden wird, womit tiefdenkende und gelehrte Menschen leider nicht selten rechnen, da sie irrtümlicherweise ihren eigenen Verstand und ihr eigenes Wissen der Volksmenge zumuten“.

Als Schriftsteller erfährt Leontjew erst heute einen gewissen Ruhm in seiner Heimat, der ihm zu Lebzeiten versagt blieb. Er selbst bemerkte dazu demütig: „Wahrscheinlich wäre auf dieser Erde der Ruhm für mich nicht gut gewesen, und darum gönnt ihn mir Gott nicht; wenn ich aber wahre, ernste Anerkennung verdient habe, wird diese einmal kommen.“


322 S., geb.
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