Edgar Julius Jung und die metaphysischen Grundlagen der Konservativen Revolution
Edgar Julius Jung (1894 - 1934) wurde am 25. Juni 1934 von der Geheimen Staatspolizei verhaftet. Wenige Tage zuvor hatte Franz von Papen, der Vizekanzler des Deutschen Reiches, die sogenannte Marburger Rede gehalten, in der er den Versuch der Reichsregierung, die Revolution von 1933 als eine rein nationalsozialistische darzustellen, schaft zurückwies.
Doch es steckte mehr dahinter. Die Marburger Rede war ein Manifest und eine Kampfansage der jungkonservativen Kräfte der Konservativen Revolution. Geschrieben hatte die Rede Edgar Julius Jung. Von der geschichtlichen Entwicklung enttäuscht und überzeugt, das die Nationalsozialisten jenes "Reich", das den Jungkonservativen vorschwebte, nicht würden erschaffen können, beschloß er, am Kampf um die Macht teilzunehmen.
In radikalen Schriften - allen voran dem umfassenden Opus Die Herrschaft der Minderwertigen - entwarf Jung seine Fundamentalkritik des Parlamentarismus und des westlichen Liberalismus. Jungs Vorwurf an die Nationalsozialisten war nicht zuletzt, daß diese Teil jener Kräfte waren, die zu bekämpfen sie behaupteten.
Anläßlich der 75. Wiederkehr des Todestages von Edgar Julius Jung erscheint die vorliegende akademische Studie, die in Jungs Werk einführt und sein Denken aufschlüsselt. Der Historiker Sebastian Maaß nähert sich Edgar Julius Jung und seinem Werk an. Erstmals wurde für vorliegende Darstellung der Nachlaß Jungs in den Archiven ausgewertet. Die inkriminierte Marburger Rede, die das Schicksal Jung besiegeln sollte - er wurde in der Nacht zum 1. Juli 1934 erschossen -, findet sich im vollen Wortlaut abgedruckt.
158 S., Pb.