Der religiöse Konflikt zwischen Israel und der arabischen Welt ist auf rein politische Weise nicht lösbar. Denkbar wäre dies für gläubige Muslime nur auf der Basis des Korans, der den Juden in der 5. Sure ihr Land zugesteht - so der in den USA lebende ägyptische Christ Mark A. Gabriel.
232 S., Pb.
Seit Jahrzehnten versuchen maßgebliche Staaten, allen voran die USA, das Nahost-Problem zu lösen. Entscheidend dabei ist der Konflikt zwischen der islamischen Welt und Israel, was auch in der Haltung des Iran deutlich wird - denn von Israel sind weder Iraner noch Schiiten betroffen. Die eigentliche Ursache liegt in der Lehre des Islam, was der Autor durch zahlreiche Quellen belegt.Mark A. Gabriel ist Ägypter, dort aufgewachsen und war Moslem. Er studierte und lehrte u. a. an der be-rühmten Al-Azhar-Universität in Kairo. Später hat er sich zum christlichen Glauben bekannt und lebt nun in den USA. Er kann aus eigener Erfahrung schildern, wie der Hass gegen die Juden, und damit gegen Is-rael, schon jungen Menschen eingeimpft wird. Er zeigt die geschichtliche Entwicklung seit Mohammed auf und wie sich das ehemalige gute Miteinander von Arabern und Juden in eine tiefe Feindschaft ver-wandelt hat. Hierzu zieht er den Koran heran, lässt die Hadithen zu Wort kommen und greift geschichtli-che Ereignisse und jüngste Stellungnahmen von Geistlichen und Politikern auf. Damit belegt er, wie diese Feindschaft durch die sich wandelnde Lehre des Islam entstand und weiterentwickelte. Er versucht bei dem Leser Verständnis dafür zu wecken und ihm zu erläutern, wie es zu solchem Hass gegenüber Israel kommen konnte. Auf Basis des internationalen Rechts, der Menschenrechte, der UNO-Beschlüsse, der staatlichen Verträge usw. ist dieses Problem nicht zu lösen, denn diese Argumente bringen Moslems die ihren Glauben ernst nehmen, nicht von ihrer Haltung ab - für sie gilt ausschließlich die Lehre des Islam. Allein diese Lehre selbst könnte eine Umkehr bewirken, alles andere Einlenken wäre nur vorübergehende Taktik, bis die Möglichkeit einer Vernichtung Israels gegeben wäre. Deshalb sucht Gabriel die Lösung im Islam selbst. Er bezieht sich dabei auf die 5. Sure, die nicht - und dies ist entscheidend - durch spätere Suren ihre Gültigkeit verloren hat, wie dies bei den medinensischen Suren der Fall ist. Israel steht dieses Land zu, was auch spätere Islamgelehrte bestätigt haben. Nur auf dieser Basis wäre, wenn überhaupt, ei-ne Umkehr im Denken und Handeln der treibenden muslimischen Kräfte möglich.Gabriel verschafft mit diesem leicht verständlich und spannend geschriebenen Buch einen Einblick in die Problematik des Nahen Ostens. Der Leser kann sich selbst durch zahlreiche Quellenangaben neben einem guten Einblick über die Lage im Nahen Ostens auch einen Überblick über den Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten verschaffen. Friedensuchende Moslems können aus diesem Buch wertvolle Anregungen vermittelt bekommen.