Der Preis, den die Polen für die sogenannte Versöhnung mit ihrem - angeblich an allem schuldigen - deutschen Nachbarn verlangen, ist die vollständige Übernahme ihrer offiziellen Sicht auf die Geschichte. Und tatsächlich: Die in der Versöhnungsfalle gefangenen Deutschen zahlen alles, ohne Rücksicht auf eigene Verluste.220 S., geb.
Geschichte und Kultur, aber auch Mentalität und Tradition der Polen sind in Deutschland nur wenig bekannt. Um polnische Aktionen und Reaktionen richtig einzuschätzen, ist aber eine gründliche Kenntnis unseres östlichen Nachbarn unerläßlich. Erst, wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann es zu einem wirklichen und ergebnisorientierten Dialog zwischen den Völkern und seinen politischen Repräsentanten kommen. Es wird dabei nicht ohne Geduld gehen, um in Jahrhunderten entstandene Mythen und nationale Vorurteile auf beiden Seiten zu überwinden.
Ein gegenseitiger Ansatz zur Wende im gegenseitigen Umgang miteinander hätte sich aus der Rolle Polens bei der Auflösung der politischen Blöcke ergeben können. Es gab auch hoffnungsvolle Ansätze, aber auch immer wieder nationalistische Ausbrüche. Nicht nur deutsche Politiker wundern sich daher oft, daß trotz aller Demutsgesten die polnische Seite nicht versöhnlicher, sondern organisch eher aggressiver reagiert. Versöhnung kann man eben nicht befehlen, vielmehr muß sie wachsen, wie ein Baum. Das beste Wachstumsmittel aber sind die historische Wahrheit und die abendländischen Moralbegriffe. In diesem Sinn sind auch einzelne unbequeme Wahrheiten in dem Buch von Heinz Nawratil als Beitrag zur deutsch-polnischen Versöhnung zu verstehen.