"
"Die Schleife an Stalins Bart" hat Erika Riemann zu einer öffentlichen Person gemacht, die seit Erscheinen des Buches zu zahllosen Veranstaltungen, Lesungen, Talkshows eingeladen wurde, Berge von Briefen erhalten hat und im November 2009 das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam. Sie ist zu einer Dauerreisenden in Sachen Vergangenheitsbewältigung geworden, der es gelingt, die Menschen aus ihrem Schweigen über eigene traumatische Erfahrungen zu locken. Ihr Motto: "Die Wahrheit muss raus." In ihrem neuen Buch berichtet sie über diese so schwierige wie lohnende Arbeit, sich den jahrzehntelang verdrängten Erinnerungen an erlittenes SED-Unrecht zu stellen. Sie spricht von sich, aber für viele. "Ich stelle mich der Verpflichtung, über diese Zeit zu sprechen." (Erika Riemann)
256 S., geb.
Erika Riemann, geboren 1930 in Mühlhausen/Thüringen, verbrachte die Jahre 1946 bis 1954 in Gefängnissen und Lagern wie Bautzen, Sachsenhausen und Hoheneck, weil sie ein Stalin-Porträt mit einer Schleife "verziert" hatte. Nach der Haftzeit arbeitete sie in vielen Jobs, führte drei Ehen und brachte drei Kinder zur Welt. Seit Erscheinen ihres Buches "Die Schleife an Stalins Bart" (Hoffmann und Campe, 2002) bildet die Aufklärung gegen das Vergessen und für Völkerverständigung, insbesondere mit Russland, den Schwerpunkt ihrer Arbeit. Sie ist als vielfach angefragte Autorin zu Gast bei Lesungen und öffentlichen Zeitzeugengesprächen, in Talkshows, Schulen und Gedenkstätten. Für ihr "Engagement für Freiheit und Demokratie und für die Aufarbeitung des SED-Unrechts" wurde ihr 2009 das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens verliehen.
"