Mariam Kühsel-Hussaini

57

Roman

57 erzählt vom Deutschland der Nachkriegszeit: von der Stunde Null, die man nicht atmen ließ, von Ruinen, die sich in Glas verwandeln, von amerikanischen Komplexen.

Lieferbar in 2 - 5 Tagen Artikelnummer: 96926
ISBN / EAN: 9783958906099
Verkauft und verraten? Deutschland 1949 – 1957

57 erzählt vom Deutschland der Nachkriegszeit: von der Stunde Null, die man nicht atmen ließ, von Ruinen, die sich in Glas verwandeln, von amerikanischen Komplexen.

Was absurd erscheint, beginnt sich mit der Niederlage abzuzeichnen: Kern und Wesen der Menschen sollen nach und nach überformt, ihre Geschichte eingefroren, ihre Sehnsucht gekauft werden. Es ist der große Neustart in eine Welt der Tarnung im Mantel der Demokratie, abgesprochener Lügen und künstlicher Politik. Die Verbrechen, die in den deutschen Konzentrationslagern begangen wurden, sollen nicht zur Läuterung der Deutschen, sondern zu ihrer Einschüchterung führen. Verbrechen, die schon der Vorläufer dieses Buches, EMIL, eindringlich und beunruhigend in den frühen Lagern von SA und SS entfaltete. Verbrechen, die auch 57 benennt, verurteilt und in ihrer Hässlichkeit zur Sprache bringt. Jedoch: Im unermesslichen Strudel der Geschichte dieser Welt beginnt sich das Wort Schuld aus seiner rein deutschen Physiognomie zu befreien und sich an allen erdenklichen Plänen, Herkommen und Nuancen zu entzünden – eine Enzyklopädie der Schuld erstreckt sich, unabhängig von Geografie und Geschehen, eine Schuld, die tief im Menschen selbst sitzt und nur im Fokus ständiger, schuld-intrigierender Spiegelungen ihre Wahrhaftigkeit behält.

Mit dem ersten Gestapo-Chef Rudolf Diels, der ein Jahr nach Amtsantritt, 1934, die Polizeizentrale für Himmler und Heydrich räumen musste und dessen Verfolgung durch die SS ebenda begann, offenbart sich ein bislang unter Verschluss gehaltenes Leben für die Menschlichkeit, für die Liebe und für den Rechtsstaat.

Bibliographische Angaben:
Erscheinungstermin:15.09.2023
Seitenzahl:386
Einband:Gebundene Ausgabe
Verlag:Europa Verlage
ISBN:978-3-95890-609-9

Stimmen zum Buch

Alexandru Bulucz
"... Kühsel-Hussaini scheint sich eine Neuauflage des Historikerstreits herbeizuwünschen, im vollen Bewusstsein dessen, welche heftigen Reaktionen der sehr eigene Geschichtsrevisionismus von „57“ zeitigen würde.

Schade um ihre Überlegungen zu Musik und zu Albrecht Dürer, dessen Briefe und
Tagebücher „Briefe, Tagebücher und Reime“ sie mit den historischen Quellen kurzschließt, in dem sie aber unglücklicherweise einen Diels’schen Vorläufer erblickt! Schade um ihre herausragende Formulierungskunst, die von der Geschichtsklitterung ihrer beiden letzten Romane überschattet wird."
Deutschlandfunk - 15.09.2023
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