Ihre Bedeutung für das Abendland
Totenvögel über dem Abendland
"Unkultur" als Fanal
Werner Olles in JF 24/07:
Das Abendland wurde - auf der Grundlage der griechisch-römischen Antike - vor allem durch die christlich-germanische Kultur geprägt. Wie diese entstanden ist, welche Bedeutung sie hatte und warum sie sich seit den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in einem Prozeß radikaler und rapider Zerstörung und Selbstauf-lösung befindet, darüber gibt das im katholischen Schweizer Verax-Verlag erschienene Büchlein von Manfred JACOBS, dessen Titelbild die Reichskrone ziert, engagiert Auskunft. Dabei versteht der Autor seine Schrift auch als eine Kampfansage an die Frankfurter Schule und die Anhänger der 68er-Bewegung, "die inzwischen in der Gesellschaft den Ton angeben" und "durch ihre auf die Sexualität fixierte "Umerziehung" die heutige Unkultur hervorgebracht haben".
Den Ursprung des Untergangs unserer Kultur sieht JACOBS allerdings bereits in der Renaissance, die immer mehr den Menschen statt Gott in den Mittelpunkt rückte und anstelle der Zehn Gebote Gottes in der Französischen Revolution die "Menschenrechte" erfand. Im Gegenzug zeigt der Autor die Wurzeln der christlich-germanischen Kultur auf, sie sollen die Menschen wieder zum Kampf für die Rettung des Abendlandes anspornen, denn nur hier kann der Mensch "seiner (ewigen) Bestimmung gemäß leben und sich entfalten". Um dies jedoch zu erreichen, muß zunächst der dreifaltige Gott wieder in den Mittelpunkt gestellt und so die materialistische Denkweise überwunden werden, die zunehmend die Geistesgeschichte bestimmt und erstickt.
Manfred JACOBS versucht mit seinem Buch eine Antwort darauf zu finden, wie es überhaupt soweit kommen konnte, daß "die Totenvögel über dem Abendland kreisen" und Europa zu "einem Trümmerfeld des Geistes, der Kultur und der christlichen Religion machen". Doch lehrt die Geschichte, daß das Fanal für den Untergang einer Epoche stets die Gottlosigkeit war. In seinem Nachwort plädiert der Verleger Andreas Pitsch in dieser aktuellen Situation der "Untreue des Abendlandes" mit dem römisch-katholischen Prälaten Robert Mäder für eine Rückbesinnung auf die glanzvolle und "altehrwürdige Demokratie der christlichen Republik".
143 S., Pb.