Bismarck galt ihnen als Heros der Reichsgründung und Hoffnungsträger der Zukunft: die Vereine Deutscher Studenten gründeten sich 1880/81 als eine Bewegung, die sich auf die geistige Urheberschaft Bismarcks berief und zu Vorreitern dessen akademischer Verehrung wurde. Fast zwei Jahrzehnte lang wechselten die Vereine mit Bismarck Grußbotschaften und organisierten für ihn Ehrungen. Als ihr Leitstern 1898 starb, waren sie einer der wesentli-chen Motoren der Bismarckturmbewegung. Dabei engagierten sie sich nicht nur für die Bis-marcksäulen der deutschen Studentenschaft und einzelner Hochschulorte. 1899 entschieden sich die Vereine Deutscher Studenten als einziger studentischer Korporationsverband darüber hinaus für die Errichtung einer eigenen Bismarcksäule. Als Bauplatz wählten sie die Rothen-burg auf dem Kyffhäuser. Zu diesem hatten die Vereine Deutscher Studenten ein besonderes Verhältnis, das sich im Namen ihres Dachverbandes widerspiegelte: Kyffhäuser-Verband nannte sich das 1881 auf der Rothenburg beschlossene Kartell, welches die Vereine verband.
Zur Finanzierung der Bismarcksäule dienten Umlagen auf die Mitglieder ebenso wie Spenden. Diese und die nötigen Vorarbeiten für die Säule zu organisieren, lag in den Händen eines Bismarcksäulenausschusses. Er gewann mit Prof. Wilhelm Kreis den prominentesten Architekten der Bismarckturmbewegung. Bau und Weihe fanden 1906 statt. Bis zu deren Auflö-sung 1938 stellte die Säule daraufhin einen festen Bezugs- und Veranstaltungsort für die Ver-eine Deutscher Studenten dar. Das Bauwerk blieb bis 1949 im Besitz des Bismarcksäulenver-eins. Es folgten Jahrzehnte von Verfall und Vandalismus. Heute befindet sich die Säule in Privatbesitz.
Die vorliegende Publikation erscheint im 25. Jahr der Wiederkehr des Falls der Mauer, welche die beiden deutschen Staaten seit 1961 getrennt hatte. Gemäß dem Aufruf der deutschen Studentenschaft von 1899, der Grundlage für den Bau von Bismarcksäulen, galten diese als Sinnbild der Einheit Deutschlands.
396 S., geb.
Bismarck galt ihnen als Heros der Reichsgründung und Hoffnungsträger der Zukunft: die Vereine Deutscher Studenten gründeten sich 1880/81 als eine Bewegung, die sich auf die geistige Urheberschaft Bismarcks berief und zu Vorreitern dessen akademischer Verehrung wurde. Fast zwei Jahrzehnte lang wechselten die Vereine mit Bismarck Grußbotschaften und organisierten für ihn Ehrungen. Als ihr „Leitstern“ 1898 starb, waren sie einer der wesentli-chen Motoren der Bismarckturmbewegung. Dabei engagierten sie sich nicht nur für die Bis-marcksäulen der deutschen Studentenschaft und einzelner Hochschulorte. 1899 entschieden sich die Vereine Deutscher Studenten als einziger studentischer Korporationsverband darüber hinaus für die Errichtung einer eigenen Bismarcksäule. Als Bauplatz wählten sie die Rothen-burg auf dem Kyffhäuser. Zu diesem hatten die Vereine Deutscher Studenten ein besonderes Verhältnis, das sich im Namen ihres Dachverbandes widerspiegelte: Kyffhäuser-Verband nannte sich das 1881 auf der Rothenburg beschlossene Kartell, welches die Vereine verband.
Zur Finanzierung der Bismarcksäule dienten Umlagen auf die Mitglieder ebenso wie Spenden. Diese und die nötigen Vorarbeiten für die Säule zu organisieren, lag in den Händen eines Bismarcksäulenausschusses. Er gewann mit Prof. Wilhelm Kreis den prominentesten Architekten der Bismarckturmbewegung. Bau und Weihe fanden 1906 statt. Bis zu deren Auflö-sung 1938 stellte die Säule daraufhin einen festen Bezugs- und Veranstaltungsort für die Ver-eine Deutscher Studenten dar. Das Bauwerk blieb bis 1949 im Besitz des Bismarcksäulenver-eins. Es folgten Jahrzehnte von Verfall und Vandalismus. Heute befindet sich die Säule in Privatbesitz.
Die vorliegende Publikation erscheint im 25. Jahr der Wiederkehr des Falls der Mauer, welche die beiden deutschen Staaten seit 1961 getrennt hatte. Gemäß dem „Aufruf der deutschen Studentenschaft“ von 1899, der Grundlage für den Bau von Bismarcksäulen, galten diese als „Sinnbild der Einheit Deutschlands“.
396 S., geb.
